Vergessen sind die Strapazen der Vorbereitung, das mehr oder weniger gute Abschneiden bei den Testspielen und das nicht immer leichte Zusammenwachsen von Stammspielern und Neuzugängen. Heute wird sich zeigen ob der LSV über ein schlagkräftiges Kollektiv verfügt, denn ab sofort werden die Karten neu gemischt. Vor dem Löwenrudel liegt ein steiniger Weg. Wichtig wäre da schon ein Sieg als gelungener Start in die Saison 2025/26. Es gilt mit Disziplin, Mut und Willen einen Gegner zu bezwingen, von dem man nicht allzu viel weiß. Umgekehrt ist es sicherlich die gleiche Gemengelage. Überhaupt ist die Landesliga 4 ein unbekanntes Terrain. Unsere Löwen sind bereit.
Stimmt die Kondition? Zeigt der 23 Spieler umfassende Kader schon taktisches Verständnis? Sind Kampfkraft und Mentalität vorhanden? Auf all diese Fragen wird es heute erste Antworten geben. Coach Giovanni Schiattarella und Co Wegner sind zuversichtlich, denn die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Nach dem Königstransfer zuletzt– in Reihen der Löwen kickt mit Darren Rios nun ein 37facher Nationalspieler von Puerto Rico – freut sich auch der Fanblock auf den Start in der Kochan Arena.
In der vergangen Saison erreichte unser heutiger Gegner aus dem Kreis Steinfurt den 5. Tabellenplatz und dürfte wohl in dieser Saison unter Coach Kevin Gütt, ein Urgestein im Verein (vormals Trainer der II.), im Kampf um die Tabellenspitze ein Wort mitreden wollen. Die ISV-er haben eine lange Anfahrt hinter sich. Ob sich dies auf den Spielverlauf auswirkt, wird sich zeigen.
Maik Koch mit seinen Assistenten hat das Sagen in der Kochan Arena und pfeift pünktlich die neue Saison an. Der LSV hat Anstoß und verliert gleich den Ball im Mittelfeld. Daraus entwickelt sich ein blitzsauberer Gegenangriff der Gastmannschaft, der nur auf Kosten einer Ecke geklärt werden kann. Standards sind immer gefährlich. So auch dieser Eckball. Torwart Alexander Rothkamm segelt bei der Hereingabe am Ball vorbei und schon steht es unverhofft 0:1 in der zweiten Minute.
Das ist eine kalte Dusche und die Löwen hadern mit sich selbst. So richtig will das eigene Spiel nicht die gewünschte Fahrt einnehmen. Der ISV wittert Morgenluft. Es dauert bis zur 38. Minute, der Schiedsrichter zeigt nach einem harten Einsatz im Strafraum der Ibbenbürener auf den Punkt. Unser Kapitän, Enis Delia, übernimmt die Verantwortung und trifft zum Ausgleich. Unsere Mannschaft sagt sich: „Geht doch“ und legt einen Zahn zu. Nach 45 + 5 geht es in die Pause.
Mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte ist Lünen die spielerisch bessere Mannschaft und belohnt sich mit der 2:1 Führung erneut durch Enis Delia(50.) . Unsere Nummer Acht legt sehenswert gleich zum 3:1 nach (52.).
Als auch Darren Scott Rios sich in die Torschützenliste zum 4:1 einträgt (61) ist dem Gegner der Zahngezogen. Scheinbar! Angesichts der beruhigenden Führung lassen unser Kicker den Zügel etwas schleifen. Das hohe Tempo hat bei den Temperaturen Körner gekostet. Ibbenbüren will jedoch mit so einer Klatsche nicht nach Hause fahren und lässt das Herz auf dem Platz. In der 79. Minute steht es nur noch 4:2. Wir schreiben die 85. Minute und erbeut schlägt der Gegner zu. Der Anschluss ist mit dem 4:3 hergestellt.
Geht es den schon wieder los, dass in den letzten Minuten einer Begegnung der sicher geglaubte Sieg noch entrissen wird? Doch der erlösende Abpfiff (90 + 5) ertönt. Viele Spieler beider Teams fallen erschöpft auf den Rasen.
Wir konstatieren: Auftakt geglückt. Drei Punkte, die uns niemand mehr nehmen kann. Zunächst ordnen wir uns auf dem 5. Platz in der Tabelle ein. „Man oft he match“ ist unser Kapitän mit seinen drei sehenswerten Toren.
Am kommenden Spieltag steht uns eine längere Fahrt nach Burgsteinfurt bevor. Da müssen sich unsere Männer erneut beweisen. Der Sieg heute sollte jedoch ein gutes Gefühl hinterlassen, obgleich nicht alles eitel Sonnenschein war.
