Hat die Mannschaft Mannschaft die 1 : 2 Niederlage gegen DJK Borussia Münster geggesteckt? So pomadig, wie geschehen, darf man heute nicht auftreten. Der LSV muss ein anderes Gesicht zeigen. Schnell dürfte klar werden, ob die Spieler aus der Begegnung gelernt haben. Die wichtige Erkenntnis aus diesem Dämpfer: Du musst als Team nicht nur gegen Gegner auf den vorderen Plätzen der Tabelle Leistung abrufen, auch und vor allem gegen Clubs aus den unteren Regionen muss jeder einzelne Akteur auf dem Platz 100 Prozent geben.
Gegen so einen Gegner geht es in der Begegnung mit dem SV SW Lembeck. Den Tabellenzehnten (20 Punkte) um Coach Oliver Ridder sollte man nicht unterschätzen. Nach dem 1:2 Erfolg der Dorstener gegen den Werner SC, dürften wohl bei unseren Löwen die Ohren klingeln. Allerdings schwächelt die Offensive beim Gegner, was die bisher nur 23 Treffer Ausbeute verdeutlicht. Die Devise heute von der ersten Spielminute an kann nur lauten, souverän aufzutreten, mutig spielen und auch das Tor treffen. Das möglichst schon vor der Halbzeit und nicht erst gegen Spielende oder gar in der Nachspielzeit. Das klappt nicht immer. Coach Schiatarella wird nach dem blutleeren, verkorksten Auftritt am letzten Spieltag sicherlich die notwendigen Worte gesagt haben.
Anpfiff: Unsere Löwen legen los wie die Feuerwehr. Schon in den ersten Minuten dicke Wackler in der Lembecker Abwehr. Lünen steht hoch und presst schon weit in der gegnerischen Hälfte. Das ist nicht ungefährlich. Bei einem Konter in der 20 Minute hätte es durchaus klingeln können. Keeper Marcel Migura ist jedoch auf dem Posten. In der 24. Minute schließt Darren Scott Rios eine gelungene Kombination zur Führung ab (24.). Das Löwenrudel bleibt weiter am Drücker, versucht nachzulegen. Die Mannschaft zeigt ein völlig anderes Gesicht als noch am letzten Spieltag. Der Schachzug von Coach Schiatarrella scheint aufzugehen. Mit Tobias Hartmann hat er einen sehr kopfballstarken Spieler an vorderste Front beordert. Gegen die großgewachsenen Spieler der DJK ist dies durchaus ein probates Mittel. Enis Delija agiert zurückgezogen in der Dreierkette und erweist sich mit seiner Übersicht als starker Passgeber in die Spitze. Wie sehr auch der LSV drückt, die Führung auszubauen, gelingt nicht. So geht es mit dem knappen Vorsprung von 0:1 in die Halbzeitpause.
Anpfiff zur zweiten Hälfte. Das Flutlicht wird eingeschaltet. Es ist für die Hausherren so, als hätte jemand den Schalter umgelegt. Sie nehmen jetzt die Zweikämpfe an und zeigen sich ebenbürtig. Es ist nun ein offenes, intensives Spiel. Der SVL belohnt sich für sein Aufbäumen und erzielt den Ausgleich (54.). Man ist bei den Hausherren wohl auf den Geschmack gekommen. Weiter mit vollem Elan gehen sie in das Match. Der LSV zeigt die reiferen Spielansätze, während Lembeck nur über den Kampf im Spiel bleibt. Ein schneller Konter führt letztlich zur erneuten LSV-Führung durch Tobias Hartmann (82.). Doch noch ist das Spiel nicht zu Ende.
Lembeck wirf alles nach vorne. Eine Monstergrätsche in unserem Strafraum sorgt für helle Aufregung. Doch Ball gespielt, wenn auch den Gegner dabei abgeräumt. Coach Ridder sieht für seine lautstarken Äußerungen die gelbe Karte. In den letzten Minuten werden wir nahezu eingeschnürt, denn die Hausherren kämpfen auf der letzten Rille. Mit Erfolg. Der SVL erzielt in der 90. Minute den frenetisch bejubelten und nicht unverdienten Ausgleich, wenn auch durch unsere Unachtsamkeit begünstigt. Nach vierminütiger Nachspielzeit steht die Punkteteilung fest. Endstand 2 : 2.
Trotz Remis haben wir die Tabellenspitze verteidigt und sind Herbstmeister. Dder erste Titel für uns und das zählt unterm Strich.Herzlichen Glückwunsch.
Allerdings sind heut zwei vergebene Punkte zu beklagen. Wieder einmal ist es uns nicht gelungen, eine Führung über die Zeit zu bringen. Der LSV hat sich gute Torchancen erspielt. Allein es fehlt in der Box der Knipser. Da wird immer noch ein Dribbling versucht, anstatt mit absolutem Willen den Abschluss zu wagen. Es ist manchmal angebrachter, sich nach einem gewonnenen Zweikampf vom Ball zu trennen, anstatt sich weiter aufzureiben.
Im ersten Spiel der Rückrunde – bevor es dann in die Winterpause geht, wartet am 30.11. die Ibbenbürener Spvg (Tabellenplatz 11) auf uns. Da können wir uns auf ein Tänzchen einstellen, denn sie verloren zum Ligaauftakt gegen uns knapp mit 4:3.
Zuvor haben wir noch eine schwere Nuss zu knacken. Im Pokal geht es am Mittwoch, 26.11. in der Kochan Arena gegen den Oberligisten Türkspor Dortmund, Anstoß 19.30, Kunstrasen. © rur
