Spiel mit unterschiedlichen Halbzeiten
Der Lüner SV fordert heute im absoluten Topspiel den SC Peckeloh. Aktuell lautet die Begegnung Tabellendritter gegen Tabellenzweiter. Nur zwei magere Pünktchen trennen die beiden Kontrahenten. Bei einem Sieg der Löwen würden sie Tabellenplatz zwei erobern. Dazu bedarf es am heutigen 14. Spieltag einer gut aufgelegten Lüner Offensive. Aber es wird kein Spaziergang. Nach acht Jahren in der Landesliga gelang den Ostwestfalen in der der Corona-Saison 2019/2020 der Aufstieg in die Westfalenliga. Die glückliche Rettung vor dem Abstieg in der letzten Saison ist vergessen. Heute präsentert sich ein Spitzenteam. Die Abwehr der heute in Schwarz-Weiß spielenden ist ein in sich stimmiger Mannschaftsteil und die beste der Liga. Sie wurde die bisher nur achtmal überlistet. Wir dagegen haben bereits 21 Gegentore kassiert. Mit 33 erzielten Treffern stellt unser Team um Coach Axel Schmeing allerdings die erfolgreichste Offensive der Liga. Peckeloh hatte bisher nur 20 Mal die Gelegenheit zum Torjubel. Doch Stabilität und Kontinuität zeichnen den heutigen Gegner aus. Coach Marcus Kleine-Tebbe, dass ist vor Spielbeginn sicher, wird alles versuchen, den zweiten Platz zu verteidigen. Schon vor dem Anpfiff herrscht im Stadion eine gute Stimmung. Dafür sorgen die zahlreich mit dem Sonderbus angereisten Fans aus Peckeloh.
Von Anfang des Spiels an entwickelt sich das von allen erwartete Topspiel. Lünen setzt erste Zeichen, doch die Abwehr des Gegners erweist sich als solide. Nach einem Foul an Milan Sekulic deutet Schiedsrichter Nick Schitzik auf den den Punkt. Enis Delija lässt sich die Chance nicht nehmen und schießt den Lüner SV in Führung. Es folgen hochkarätige Chancen, allein unsere Rot-Weißen versäumen es, den Sack zuzumachen. Es bleibt bis zur Pause bei der dünnen 1:0 Führung. Vorher müssen unsere Löwen noch einmal tief durchatmen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte klatschte noch ein Ball an die Latte unseres Kastens. Ein Ausrufezeichen für die zweite Hälfte?
Coach Kleine-Tebbe stellt nach der Pause um und bringt neue Kräfte. Das zahlt sich aus. Plötzlich knickt das Lüner Spiel ein. Peckeloh wird immer mutiger. In der 55. Minute steht es auf einmal nach einem abgefälschten Schuss 1:1. Über weite Strecken sieht sich unsere Defensive danach heftigem Druck ausgesetzt. Entlastungsangriffe führen nicht zum Erfolg. Die einheimischen Fans ahnen nichts Gutes, denn in gerade in dieser Situation geraten wir zu allem Unglück auch noch in Unterzahl. Unser Torschütze zur Führung – zuvor in einem Kartenfestival schon gelb verwarnt – muss nach einem übermotivierten Angriff auf den Peckeloher Keeper mit der gelb-roten Karte den Platz verlassen (78.). Das Unheil nimmt seinen Lauf. Peckeloh gelingt in der 87. Minute der Geniestreich. Auf einmal steht es 1:2. Die mitgereisten Fans rasten aus vor Freude. Peckeloh hält trotz wütender Angriffe diesen knappen Vorsprung bis zum Abpfiff und vergibt dabei noch Konterchancen. Lünen verliert dieses Topspiel, weil auch die allerletzte Chance am Querbalken des gegenrischen Tores endet.
Es ist heute also leider kein froher 1. Advent für Coach „Akki“ und sein Team. Wieder einmal steht der Lüner SV nach Führung mit leeren Händen da und verliert auch noch den dritten Tabellenplatz an Verl II. Am kommenden Sonntag, dem ersten Spieltag der Rückrunde kommt SV Preußen Espelkamp, derzeit Tabellenachter, in das Stadion Schwansbell. Wir erinnern uns gern an den 6:1 Kantersieg unserer Löwen im ersten Spiel der Saison 2022/23 gegen eben diesen Gegner. rur