Seit fünf Spieltagen ist der LSV ungeschlagen, und die Kampfbahn Schwansbell hat sich zu einer kleinen Festung entwickelt. Das Löwenteam um Coach Axel Schmeing will heute mit dem Elan aus dem letzten Spiel und dem 5:0 Sieg gegen den Oberliga-Absteiger Hammer SpVg nachlegen. Jetzt sollen auch die Schwarz-Weißen aus Sinsen das Fürchten lernen. Der TuS 05 konnte bisher nur magere fünf Pünktchen einsammeln und steht derzeit auf einem direkten Abstiegsplatz. Trainer Timo Koscholleck hat seine Not mit der Defensive. Sie kassierte bisher 21 Gegentoren. Der LSV zählt aktuell zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga. Mit 24 geschossenen Toren sind die Rot-Weißen nur um ein Tor schlechter als der Ligaprimus Erkenschwick. Damit sind die Rollen verteilt. Der LSV ist in dieser Begegnung der Favorit. Doch will man den Gegner keineswegs unterschätzen. Überheblichkeit heute wäre sehr gefährlich. Gerade Mannschaften auf den Abstiegsrängen werfen oft alles in die Waagschale, um dem Abstiegssumpf zu entkommen.
Der Ball rollt. Als Hausherr zeigen wir von Anfang an klare Kante mit der richtigen Körpersprache. Hinten dich und vorne aggressiv. Unsere Tormaschine nimmt langsam aber sicher Fahrt auf. Wieder einmal ist es unser Top-Torjäger Nico Berghaus der das erste Zeichen setzt. Sein Tor bringt die 1:0 Führung (17.) Sinsen ist geschockt. Das ruft einen weiteren Goalgetter unserer Mannschaft auf den Plan. Kaum ist der Jubel über das erste Tor verhalt, klingelt es erneut im gegnerischen Kasten. Sebastian Hahne erzielt das 2:0 (23.) Aber Sinsen bäumt sich mit aller Kraft gegen die drohende Klatsche und werden belohnt. In der 44. Minute – die LSV Spieler denken wohl schon an das Pausengetränk, verkürzt Sinsen auf 2:1. Doch damit nicht genug. Es gibt eine ordentliche Nachspielzeit aufgrund zahlreicher Unterbrechungen. Fast mit dem Halbzeitpfiff gelingt unserem Offensivgestalter Marcell Reichwein mit einem sehenswerten Freistoß das 3:1. Dann ist Pause.
Beginnt mit dem Wiederanpfiff ein weiteres Torspektakel wie gegen Hamm? Weitgefehlt. Es knirscht etwas im LSV-Getriebe. Sinsen zeigt Herz und erzielt erneut den Anschlusstreffer zum 3:2 (67.) Das Spiel wird hektisch und hitzig, was dazu führt, dass Dzanan Mujkic in der 75. nach einem Foulspiel glatt rot sieht und sein Team damit schwächt.
Lünen erhält trotzdem die Chance, alles klar zu machen und bekommt in dieser vogelwilden Phase einen Elfmeter zugesprochen. Der torhungrige Milan Sekulic tritt an und vergibt diese Chance. Es kommt noch schlimmer. Der TuS erzielt wenig später den Ausgleich (82.). Viel Zeit bleibt dem LSV nicht, das Spiel noch grade zu biegen, doch unsere Löwen mühen sich vergeblich. Als der Schiedsrichter Janic Stark das Spiel in der Nachspielzeit endlich abpfeift steht fest: Der LSV hat wiederum – und nicht zum ersten Mal – zwei Punkte verschenkt. Zwei Punkte, die echt weh tun, hätte man doch den Abstand zum Tabellenzweiten Peckeloh verkürzen können.Uns fehlt es bedauerlicherweise erneut an Kontinuität, Kaltschnäuzigkeit und klarem Kopf.
Lünen verbleibt auf dem 3. Tabellenplatz, wird aber vom punktgleichen Grün-Weiß Nottuln unter Druck gesetzt. Am kommenden Sonntag geht es zum SC Verl II, Aufsteiger aus der Landesliga und derzeit mit 15 Zählern auf dem siebten Platz. Das wird kein sonnendurchfluteter Spaziergang im Spätherbst für den Lüner SV.