Unsere Löwen scheinen gemerkt zu haben, dass Fußball einfach sein kann, wenn man von sich überzeugt ist. Ja, der LSV ist seit drei Spieltagen ungeschlagen und hat sich zuletzt mit einen 1:4 Erfolg bei FC Iserlohn eine große Portion Selbstvertrauen geholt. Coach Schiattarella ist es offensichtlich gelungen, aus namhaften Einzelspielern eine Mannschaft zu formen. Dennoch wir stecken mitten im Abstiegskampf, aber Verständnis in der Mannschaft, und die Bereitschaft, an die eigenen Grenzen zu gehen, sind gewachsen. Es wird von Woche zu Woche sogar besser. Die Hoffnung wächst. Das rettenden Ufer ist noch erreichbar.
Unser heutige Gast reist mit einer herben 5 : 0 Schlappe gegen Vestia Disteln und einem mageren 2 : 2 Remis gegen FC Brünninghausen im Gepäck in die Kampfbahn Schwansbell.Trainer Nils Langwald ist mit den Leistungen seiner Blau-Weißen nicht zufrieden, obwohl sie bereits 34 Punkte auf dem Konto haben und das bei einem Torverhältnis von 45 zu 49. Vergessen dürfen wir nicht, dass die „Sauerländer Jungs“ uns in der Hinserie nach einer 1:0 Führung noch mit 2 : 5 aus dem Stadion geschossen haben. Das ist heute reine Makulatur.
Der Ball rollt bei sommerlichen Temperaturen. Die Begegnung kommt nicht so richtig in Schwung. Bis zur ersten Trinkpause nach 20 Minuten ist es ein ereignisarmer Fußballkick. Beide Mannschaften neutralisieren sich. Zündende Ideen, Fehlanzeige. Einziger Aufreger: In der 19 Minute muss Lokman Erdogan verletzt vom Platz. Die Szeneri ändert sich nach der kurzen Erfrischungspause. Der LSV spielt gradliniger Das zahlt sich sofort aus. Denis Czarnecki setzt mit der 1:0 Führung das erste Ausrufezeichen (29.). Ajala Cardoniz hat das 2:0 auf dem Fuß. Er spielt den Torwart aus, doch in letzter Sekunde kratzt ein Abwehrspieler der Blauen den Ball von der Linie. So geht es mit der knappen Führung in die Pause.
In der zweiten Hälfte der Begegnung spielen die Löwen auf ihr Trainingstor und versuchen robust die Führung auszubauen. In der 55. Minute fassen sich die Zuschauer fassungslos an den Kopf. Obwohl zuvor bereits mit gelb verwarnt, lässt Diallo Ibrahim seinen Gegenspieler in einem unkritischen Platzbereich über die Klinge springen und wird mit gelb-rot vom Platz geschickt (55.). So etwas darf einem Spieler nicht passieren. Es ist eine Schwächung des Teams, und den Fans schwant Böses. Eine weitere Trinkpause unterbricht das Spiel.
Meinerzhagen merkt, hier geht noch was und baut danach einen unheimlichen Druck auf. Doch die Löwen halten dagegen und verteidigen mit Mann und Maus. Es gelingen, trotz Unterzahl, wiederholt gefährliche Abschlüsse, vor allem nach Standards. Das Spiel wird nickelig. Mitunter kann man über Schiedsrichterentscheidungen geteilter Meinung sein. So geht es letztlich nach mehreren gelben Karten in die Nachspielzeit. Alexander Rothkamm muss noch eine heiklige Situation meistern, dann ist das Spiel aus.
Unser Löwenrudel bleibt ein weiteres Mal Sieger und erzielt wichtige drei Punkte im Abstiegskamp. Es ist ein Sieg der Moral, hart erarbeitet, kräftezehrend und letztlich mehr als verdient. Einwechslungen von Coach Schiattarella zum richtigen Zeitpunkt, der Wille zum Sieg und die mannschaftliche Geschlossenheit sind heute die Garanten für den Sieg.
Wir halten weiterhin den 14. Tabellenplatz, verkürzen aber mit nunmehr 28 Punkten den Abstand zum rettenden Ufer bis auf einen Punkt. Mit 29 Punkten befinden sich auch Westfalia Herne und BSV Schüren im Abstiegskampf. Dazu gesellt sich mit 30 Punkten TuS Erndtebrück. Es bleibt also spannend. Am kommenden Spieltag geht es gegen SC Obersprockhövel, zum Siegen verbannt. © rur