Hat der 1:2 Sieg in einem irrwitzigen Spiel beim SV Hohenlimburg den Grundstein für einen langersehnten Turnaround gelegt? Die Stimmung in der Mannschaft ist positiv. Jeder Akteur weiß, es sind noch sechs Spiele und vier Punkte zum rettenden Ufer. Im Schlusssport der Westfalenliga ist es daher heute für die Mannschaft um Chefcoach Schiattarella extrem wichtig, an die Leistung des vergangenen Spieltages anzuknüpfen. 14 Tage hatte er Zeit, um die Mannschaft einzustellen, den gegen den heutigen Gegner BSV Schüren steht ein weiteres Finale um den Klassenerhalt bevor. Da ist ein Pflichtspiel-Sieg zwingend erforderlich. Für drei Abstiegsplätze gibt es zur Zeit vier Kandidaten: DSC Wanne-Eickel (23 Punkte), SV Hohenlimburg (21 Punkte) und eben unser Löwenrudel (19 Punkte). SV Sodingen wird als fester Absteiger gehandelt. Der LSV darf sich jedenfalls keinen Ausrutscher mehr leisten. So wird die heutige Begegnung mit Sicherheit ein intensives, leidenschaftliches Spiel, bei dem unsere Löwen auch auf einen alten LSV-er in Reihen des Gegners treffen. Trainer Sascha Rammel (40) trug einst die rot-weißen Farben und reist mit einem 4:0 Sieg gegen FC Brünninghausen an. Nach diesem Dreier halten die Schürener aktuell Position zehn der Westfalenliga 2 und werden kaum einen Sieg herschenken. Im Hinspiel gewann der BSV glücklich mit 2:1.
Der Ball rollt. Unsere Rot-Weißen beginnen konzentriert, getreu dem Spruch: „In der Ruhe liegt die Kraft“ Schüren steht tief und wartet zunächst ab. Doch mit dem Warten ist es schnell vorbei. Unser Garant für Tore, Ajala Cardoniz, nimmt einen Abpraller auf und netzt zur 1:0 Führung ein (7.). Wieder ein frühes Tor, dass Hoffnung macht. Schüren ist geschockt und findet kaum ins Spiel. Bei unseren Löwen macht sich eine Spielanlage bemerkbar, die ohne Zweifel bereits die Handschrift von Coach Schiattarella trägt. Eine Trinkpause unterbricht den LSV-Spielfluss nur gering, die Elf macht sofort wieder Druck. Denis Czarnecki, der heute einer der auffälligsten Spieler ist, markiert das 2:0 (37).So geht die erste Spielhälfte mit einem Zwei-Tore-Polster zu Ende
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Schüren kommt mit neuem Schwung aus der Halbzeitpause. Es hat da wohl eine kräftige Kabinenansprache gegeben. Das Spiel wird offener, doch der LSV verliert nicht die Kontrolle. Unsere Spieler behaupten sich körperbetont in den Zweikämpfen und sind weiter gefährlich. Der BSV versucht es immer wieder mit hohen Bällen. Gefahr bringen die gegnerischen Standards, aber unsere Abwehr steht sicher. In der LSV-Offensive gibt es allerdings erneut „Chancenwucher“. Ein weiteres Tor liegt mehrmals in der Luft, allein das Spielglück fehlt. Nach der erneuten Trinkpause geht es weiter zur Sache. Die Schürener werden immer stärker und sind einem Anschlusstor nahe. Auswechslungen und Fouls lassen in der Crunchtime keinen richtigen Spielfluss mehr aufkommen. Acht Minuten Nachspielzeit. Schüren geht all in. Plötzlich fegt eine Schockwelle durch die Kampfbahn Schwansbell. Nach einem Zweikampf in unserer Box zweigt der Schiedsrechter zurecht auf den Punkt. Dramatik pur. Soll es wieder ein Zitterspiel geben. Doch diesmal hat der Fußballgott ein Einsehen. Keeper Alexander Rothkamm ist geschlagen, doch der scharf geschossene Ball prallt vom Innenpfosten Pfosten ins Aus auf der anderen Seite. Es gibt nur eine weitere Ecke. Dann ertönt der Schlusspfiff zum 2:0 Sieg vor heimischer Kulisse.
Der Lüner Sv behält in diesem wichtigen Spiel die Oberhand. Jeder Spieler hat auf dem Platz eine Menge Körner gelassen. Die Mannschaft hat letztlich mit Kampfkraft, Willen, Einsatzbereitschaft und Teamplay diese drei Punkte eingefahren. Gratulation. Am kommenden Sonntag wartet ein weiteres Endspiel. Es geht es zum Tabellensechsten FC Iserlohn. © rur