Die Ereignisse beim Westfalenligisten Lüner SV überschlagen sich im Augenblick. Unmittelbar nach der bitteren 4 : 5 Pleite gegen Vestia Disteln, macht die Vereinsführung klaren Tisch. Sie hat sich vom amtierenden Trainer Hayrettin Celik mit sofortiger Wirkung getrennt. Waren es vor diesem Spiel fünf Punkte bis zum rettenden Ufer, ist diese Niederlage ein weiterer Schlag ins Kontor und musste zwangsläufig zu Konsequenzen führen. Die Bilanz von „Henry“ Celik ist niederschmetternd. Zwei Siege, vier Unentschieden und elf Niederlagen aus 17 Pflichtspielen bedeuten die „Rote Laterne“ für den Traditionsclub Lüner SV und sprechen eine klare Sprache. Der LSV wünschte ihm bei seinem Abgang alles Gute für den weiteren Trainerweg. Als Interimslösung stehen „Feuerwehrmann“ Milan Mikkuljanac und Athavan Varathan, sportlicher Leiter, an der Seitenlinie.
Neue Strukturen für eine radikale Wende
Schon vor Entlassung des Trainers gibt es richtungsweisende Entscheidungen des Vereins und deutliche Anzeichen für einen radikalen Umbau. Als neuer Sportdirektor hat nunmehr Tuna Kayabasi, zuvor beim Regionalligisten Türkspor Dortmnd, die Verantwortung für die künftige Entwicklung der Rot-Weißen übernommen. Sein erster Deal ist die Kooperation mit VTS Iserlohn, eng verbunden mit dem Namen Hayko Ertür. Der 51-jährige ist seit 18 Jahren dort tätig und in der Fußballszene als unkonventioneller Spielervermittler und Talentsucher im Ausland bekannt. Davon soll auch das Löwenrudel künftig profitieren. Bereits jetzt stehen nach der großen Transferoffensive in der Winterpause zehn neue Spieler mit klingenden Namen im Kader. Bekannte Fußballer im Amtaeurbereich,wie der Brasilianer Ayala Cardonis, der Türkspor Dortmund in die Oberliga schoss, oder Jeffrey Malcherek und Serdar Bingöl, beide spielten schon in der Regionalliga, sollen es im Kaderverbund richten. Der LSV benötigt endlich Erfolgserlebnisse. Nur so ist der Niedergang des LSV zu verhindern.
Trainersuche bald erfolgreich?
Schon kursieren erste Namen. Der Lüner SV steht mit zwei gestandenen Trainern in Verhandlungen. Sie sollen über höherklassige Erfahrungen verfügen. Erste Kontakte gibt es dazu zwischenzeitlich von Sportdiektor Kayabasi und Dimitrios Kalpakidis (45), zuletzt bis zu seinem Rücktritt beim OL TuS Bövinghausen tätig. Der Lüner SV braucht jetzt dringend einen Coach der in die Köpfe der Spieler Eingang findet.
Bei der brutalen Situation, in der sich der LSV befindet, ist neben taktischen Entwicklungen mehr denn je Phsychologie erforderlich, um Stabilität im Team zu ermöglichen. Noch in dieser Woche soll es eine definitive Entscheidung geben.© rur