Nach der herbeigesehnten Winterpause ist die Welt für den höchstklassigen Verein der Lippestadt mit dem Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft noch einigermaßen in Ordnung. Mit den ersten Spielbegegnungen auf dem Feld in 2024 setzt ein Beben ein, dessen Ausmaß die Grundfesten des Westfalenligisten Lüner SV erschüttert. Alles beginnt mit dem Spitzenspiel gegen den HSC. Der LSV patzt, verliert mit 2:0 Nichts wird es mit der möglichen Tabellenführung. Nun, man kann verlieren, aber es gibt noch ein Nachspiel. Im Einklang gehen Vereinsführung und Trainer Axel Schmeing fortan getrennte Wege. Mit ihm verlässt auch die ganze Trainerriege den Verein. Spielleitung und Training der Ligamannschaft übernimmt kurzfristig Athavan Varathan, kein Unbekannter beim Lüner SV.
Dringend sucht die Vereinsführung einen neuen Trainer. Diese Phase nutzt der Aufsteiger Spielverein Westfalia Soest, bereits in der Hinrunde siegreichreich, und gewinnt das Rückrundenspiel in der Kochan Arena mit 0:3. Nach dem Abgang eines Keepers steht der Club plötzlich nur noch mit einem Torhüter da. Es gelingt mit Alexander Ruscher einen ehemaligen Torwart des LSV zu aktivieren.
So kann es jedoch nicht weitergehen denken sich alle. Endlich ist die Trainersuche erfolgreich. Es kommt ein echter LSVer. Den stressigen Job als Interimstrainer übernimmt Milan Mikuljanac. In den 90ern stürmte er viele Jahre für die Rot-Weißen und war einer der erfolgreichsten Torschützen seiner Mannschaft. Jetzt, in dieser schwierigen Zeit, keine Frage, hilft er seinem Lieblingsverein, mit Herzblut und Gradlinigkeit. Varathan bleibt Co-Trainer und sportlicher Leiter an seiner Seite.
Die Mannschaft hat offensichtlich die Situation verstanden und spielt wie befreit auf. Unter Coach Mikuljanac setzt ein Lauf ein. In sechs Spielen bleiben die Lüner Löwen ungeschlagen und erringen 14 Punkte. Diese Serie reißt erst im verflixten siebten Spiel in der Nachspielzeit zuhause mit 0:1 gegen Underdog Lennestadt. Es schleich sich doch wohl nicht erneut ein Negativtrend ein, denn auch der auf einem Abstiegsplatz rangierende BV Schüren schickt den LSV mit einem Last-Minute Tor ohne Ertrag vom Platz ( 3:2) . Auch das kommende Spiel gegen den punktgleichen Tabellennachbarn FC Iserlohn, ebenfalls 39 Punkte, ist keine leichte Aufgabe.
Aktuell auf dem fünften Tabellenplatz liegt der LSV weiter in Lauerstellung mit Blick nach oben und in die Zukunft. Da bahnt sich jetzt schon ein neues Arbeitsverhältnis an. Der Vorstand war in den letzten Wochen nicht untätig und schnürte eine interessante Personalie. Zur Saison 2024/25 übernimmt Hayrettin Celik (35) die Verantwortung an der Seitenlinie. Er besitzt die A-Lizenz und bringt viel Erfahrung mit. So coachte er viele Jahre Westfalia Herne und vier Jahre auch Rot-Weiß Oberhausen. Aktuell richtet sich sein Augenmerk bereits zusammen mit Co-Trainer Varathan auf den Kader für die kommende Saison.
.