Es ist heute eine Begegnung, die man wohl als Schicksalsspiel bezeichnen kann. Der Gegner im letzten Spiel schien machbar; zurück blieb die Enttäuschung. Der Sieg 1:2 Sieg der Westfalia aus Herne kam zur Unzeit und bedeutet im Abstiegskampf für den Lüner SV einen herbe Niederlage. So geht es gegen DSC Wanne-Eicke heute nicht nur um einen Sieg, sondern um alles. Verliert das Team um Coach Bülent Kara ein weiteres Mal, kann der Traditionsverein nach langjähriger Zugehörigkeit zur Westfalenliga (2016/17) für die kommende Saison 2025/26 als Landesligist planen. Die Statistik spricht eine eindeutige Sprache. Unter dem Strich stehen bis heute in der gesamten Spielzeit 2024/25 nur drei Siege, fünf Unentschieden und 13 Niederlagen auf dem Vereinskonto. Dabei kann man der Mannschaft noch nicht einmal die Leviten lesen. Moral und Kampfeswille haben die Rot-Weißen immer gezeigt. Die Crux ist halt, dass die Gegner in der Regel immer mehr Tore als wir erzielt haben.
Auch bei den Männern aus der Mondpalast Arena läuft es nach einigen Turbolenzen nicht rund. Neu-Cheftrainer Davide Basile (Nachfolger nach Trennung von Pascal Beilfuß) sieht sein Team, wie schon in den letzten beiden Jahren, ebenfalls im Abstiegskampf. Gegen FC Brünninghausen gab es mit 2:4 am vergangenen Spieltag eine Heimniederlage. Mit 20 Punkten steht Wanne-Eickel nur zwei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt auf dem 13. Tabellenplatz. Wir müssen als Tabellenletzter den gegebenen Abstand von sechs Punkten heute unbedingt verringern. Angesetzt ist die Begegnung auf dem Kunstrasen des Nebenplatzes unter Leitung von Schiedsrichter Christian Liedtke mit seinen Assistenten.
Nach dem Aufwärmen bleibt unsere Mannschaft auf dem Platz. Während Wanne-Eickel noch in der Kabine weilt, bilden die Löwen einen Kreis und schwören sich ein. Mit etwas Verspätung beginnt das Spiel. Von Anfang an ist es ein Kampf mit offenem Visier. Der LSV zeigt sich vor dem Tor der Gastgeber. Doch die „gelbe Gefahr“ ist allgegenwärtig und fährt gefährliche Konter. Ein überfallartiger Spielzug bringt unsere Hintermannschaft in arge Bedrängnis. Alexander Rothkamm im Tor stürzt dem Angreifer entgegen und bringt ihn zu Fall. Der Schiedsrichter hat keine andere Wahl und zeigt auf den Punkt. Diese Chance lässt sich der DSC nicht nehmen Und so steht es nach 13 Minuten 1:0 für die Hausherren. Unsere ganz in Schwarz spielende Mannschaft zeigt sich keineswegs geschockt, sondern verstärkt die Angriffe. Es ist wieder einmal Mateus Ajala Cardoniz, der nach einer guten Kombination mit einem strammen Schuss den Ausgleich zum 1:1 erzielt (20.). Nun läuft unser Spiel. Der Torschütze hat noch zwei hochkarätiger Chancen, die allerdings der gegnerische Keeper vereitelt. Kurz vor dem Pausenpfiff ein Schockmoment. Lockman Erdogan verletzt sich bei einem Luftkampf schwer. Das Spiel wird minutenlang unterbrochen. Der Krankenwagen ist unterwegs. Unsere Nummer 11 wird mit einer blutenden Kopfwunde ins Krankenhaus gebracht. Der Schiedsrichter pfeift erst gar nicht mehr ansondern bittet zur Pause.
In der zweiten Halbzeit entwickelt sich ein teilweise hektisches Spiel. Der LSV geht „all in“, aber der DSC verteidigt mit Mann und Maus. Es ist ein sehr körperbetontes Spiel, bei dem sich beide Parteien nichts schenken. Unser LSV versucht es mit langen Bällen und will die Windunterstützung ausnutzen. Im zähen Ringen, möchte man quasi mit der Brechstange einen Arbeitssieg erringen. Hektik bringt nichts. Das zeigt sich bei den Abschlüssen. Die hohen Bälle in den Strafraum werden von der kopfballstarken Abwehr der Wanne-Eickeler ein ums andere Mal gut verteidigt. Die Zeit verrinnt. Lünen steht hoch.Letztlich ist es dann unser Torwart Alex, der in der Schlussphase bei Kontern mit zwei Superparaden den einen Punkt festhält. So bleibt es bei einem wohl gerechten Remis, bei dem der Fußballgott nicht unbedingt auf unserer Seite war.
Es ist ein hart erkämpfter Punkt, der aber nicht so richtig weiterhilft. Aber es ist der Beweis, dass der LSV sich noch längst nicht abschreibt. Im nächsten Heimspiel empfangen wir TuS Erndtebrück, der mit 26 Punkten den 11. Tabellenplatz belegt. Die Devise lautet: „Wenn nicht jetzt, wann dann“.© rur