Zur aktuellen Lage: Bülent Kara ist als Trainer abgetreten. Das neue Trainerduo Giovanni Schittarella und Dennis Wegner, zuletzt erfolgreich beim FC Brünninghausen tätig, hat nun die Verantwortung und führt den Lüner SV in die letzten „Schlachten“. Es ist die heiße Phase des Abstiegskampfes. Der Vereinsvorstand greift mit den aktuellen Entscheidungen nach dem rettenden Strohalm. Wie immer auch eine Situationsanalyse für den Lüner SV erstellt wird, es kommt immer auf das Gleiche heraus. An Moral, Kampfbereitschaft und mentaler Einstellung hat es bisher wohl in keinem Spiel der Rückrunde gemangelt. Es sind individuelle Fehler, mangelnde Torgefahr und eine eklatante Abschlussschwäche, die unsere „Löwen“ immer wieder ins Hintertreffen bringen. Das Verletzungspech kommt hinzu, neben Langzeitverletzten aktuell Kapitän Lockman verletzt, ebenso ein Fels in der Brandung, Jeffrey Malcherek.
Gegen den heutigen Gegner TuS Erndtebrück ist es für die Rot-Weißen ein Ritt auf der Rasierklinge. Obwohl das Hinspiel mit 1;4 gewonnen wurde ist allen bewusst, bei einer Niederlage zieht sich die Schlinge weiter zu. Dennoch müssen unsere Löwen bei der Gastmannschaft um das Trainerduo Christian Hartmann und Christian Behle nicht vor Angst erstarren, auch wenn das Team mit einem 7:1 Kantersieg gegen einen hoffnungslos unterlegenen FC Brüninghausen anreist. Der TuS belegt derzeit den 11. Tabellenplatz und verbucht mit 26 Punkten eine Bilanz von sieben Siegen, zehn Niederlagen und fünf Unentschieden. Die Mannschaft ist trotz der oft anfälligen Defensive aber im Soll.
Referee Christian Lange pfeift das Spiel an. Für unsere Löwen heißt es vor heimischer Kulisse wie schon in der Vergangenheit: „All in“.
Der LSV beginnt druckvoll. Bereits in der vierten Minute hätte es eigentlich schon die Führung sein müssen. In der achten Minute macht es unser Goalgetter, Mateus Ajala Cardoniz, besser und erzielt die 1:0 Führung. Erndtebrück zeigt sich keineswegs geschockt. Gefahr droht dem Lüner SV immer über die linke Seite. Ein schnell über den Linksaußen vorgetragenen Angriff schließt dieser mit einer scharf geschossenen, flachen Hereingabe ab. Ein Mitspieler grätscht hinein und es steht 1:1 (13.). Bis zum Halbzeitpfiff tut sich auf beiden Seiten nicht mehr viel. Der Gast spielt körperbeton und kassiert vier gelbe Karten, bei Lünen bis dahin Fehlanzeige.
Die zweite Hälfte der Partie sieht das gegnerische Team in den ersten Minuten im Angriffsmodus. Doch der LSV spielt sich frei. Denis Czarnecki gelingt die erneute Führung zum 2:1 (61). Nun drückt der LSV und will das Spiel nach Hause bringen. Ein weiteres Tor gelingt aber nicht. Dann wird Ibrahim Diallo zum Unglücksraben. Beim Versuch eines Rückziehers an der Strafraumkannte rutscht der Ball vom Fuß und trudelt über die Torauslinie. Bei der fälligen Ecke kommt es zu einer Vollversammlung im LSV Strafraum. Man merkt förmlich die Unsicherheit unserer Mannschaft. Die ordnende Hand fehlt. Den Zuschauern schwant nichts Gutes. In der Tat, Erndtebrück nutzt diese Chance und markiert das 2:2 (84.). LSV übt nach einigen Wechseln enormen Druck aus. Doch das Siegtor will nicht fallen. Vielmehr riskiert Torwart Alexander Rotkamm bei Kontern Kopf und Kragen, und hält letzlich das Remis fest.
Wieder einmal ist das Spielglück nicht auf unserer Seite. Dennoch bleibt unter dem Strich eine respektable Leistung unserer Löwen in diesem Spiel gegen den favorisierten TuS Erndtebrück. Immerhin gibt der LSV die „Rote Laterne“ an den SV Sodingen ab und verbessert sich um einen Platz. Der nächste Gegner heißt im Auswärtsspiel SV Hohenlimburg. Die Hagener rangieren mit fünf Punkten Abstand einen Platz vor dem Lüner SV auf einem Abstiegsplatz. Diesen Abstand gilt es unter allen Umständen zu verringern. © rur