SV Sodingen gegen Lüner SV, es ist heute ein knallhartes Duell zweier Kellerkinder, denen das Abstiegsgespenst arg zusetzt. Unsere Löwen haben nur eines der letzten fünf Spiele gewonnen. Den Sodingern geht es noch schlechter. Sie konnten keine der letzten 11 Begegnungen für sich entscheiden. Der Tabellenletzte hat daher die Reißleine gezogen. Seit dem letzten Spieltag gegen FC Brünninghausen, der mit einer 2:4 Niederlage endete, steht als neuer Chefcoach Christian Schreier (65) an der Seitenlinie. Der Name klingt bei älteren Fans in den Ohren. Schreier bringt die Erfahrung aus 331 Bundesliga-Spielen mit. Der Bronzemedaillen-Gewinner von Seoul spielte lange für Bayer o4 Leverkusen und gewann mit diesem Team 1988 auch den UEFA-Pokal. Ob er als alter Routinier in der kurzen Zeit schon die Mannschaft erreicht hat, bleibt abzuwarten. Es wird aber für unseren Trainer Hayrettin Celik kein vergnüglicher Nachmittag, das steht fest. Dazu trennen uns in der Tabelle lediglich zwei Punkte, bedeutet: Bei einer Niederlage holt der Lüner SV sich die „Rote Laterne“
Viel hängt bei diesem Kräftevrgleich von der Physis ab. Die Pleite gegen Obersprockhövel am vergangenen Sonntag muss aus den Köpfen verschwunden sein, denn heute werden die Karten neu gemischt. SV Sodingen hat mit der Offensive ein Problem, wir mit der Defensive. Kann der Lüner SV beim heutigen Spiel auf Augenhöhe endlich das Boot in ruhigeres Fahrwasser steuern? Der Wille ist da.
Vom Anpfiff des Unparteiischen, Armin Hurek, an entwickelt sich ein Spiel bei dem unsere Löwen 75% Ballbesitz haben. Allein es kommt nichts Zählbares heraus. Symptomatisch: Bei einem Standard setzt Daniel Mikuljanac zu einem seiner gefürchteten Kopfbälle an und wird in aussichtsreicher Position vo eigenen Mitspieler behindert. Von den Grün-Weißen ist nichts zu sehen. Man registriert eine Standardsituation mehr nicht. Die Musik spielt ausschließlich in der Hälfte der Sodinger. Bis zur 42.Minute: Eghosu Osave tankt sich einmal durch, sprintet mit dem Ball quer über den Rasen, wird nur halbherzig angegriffen und zieht ab. Plötzlich steht es 1:0 für den Gastgeber. Unserere Löwen lassen die Köpfe hängen. So kurz vor der Pause, damit hatte aufgrund der Spielanlage niemand gerechnet. Mit dieser knappen Führung des Gastgebers geht es in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte, ein Doppelwechsel auf unserer Seite. Auch Sodingen hat gewechselt. Das Löwenrudel drückt auf den Ausgleich, versucht hoch zu pressen. Das ist gefährlich. Sodingen lauert auf Konter und hat durch die Führung eine breite Brust bekommen. Erneuter Doppelwechsel auf unserer Seite, aber es bleibt dabei, keine neuen Impulse, kein Ertrag. Nach einer gelungenen Situation steht es 2 : 0 (68.) für den Gastgeber, wiederum durch Eghosu Osave . All unsere Bemühungen, das Steuer herumzureißen, schlagen fehl. Mangelnde Passschärfe, Fehler bei der Ballannahme, oft fehlende Spielübersicht und mangelnder Mut im Abschluss tragen letztlich zur Niederlage bei. Der bisherige Tabellenletzte fährt drei Punkte ein und übergibt die „Rote Laterne“ an den LSV.
Wie so oft in den letzten Spielen kann das Team um Coach Hayrettin Celik mantraartig von sich behaupten, gut gekämpft zu haben. Das ist aber auch das Einzige. Es fehlt hinten und vorne an Durchschlagskraft und Qualität. Der Abstieg ist nun ein greifbares Gespenst, denn jeder weiß, Fußball ist ein Ergebnissport. Unsere Löwen erweisen sich als zahnlos. Durchhalteparolen nutzen in der Krise nichts. Es muss etwas geschehen.
Wann hat der LSV jemals in der Liga auf dem letzten Platz gestanden? Der Vorstand wird sich in der Winterpause wohl ernsthaft Gedanken machen, wie es weitergeht. Jedenfalls ist Abstieg keine Option. Noch steht der letzte Spieltag an. Wir haben jetzt zwei Heimspiele hintereinander. Zunächst erwarten wir SpVgg Horsthausen (Tabellenvierter). Die Rückrunde beginnt mit der Begegnung gegen den HSC. Dann geht es in die Winterpause. © rur