Zahlreiche Soester haben sich eingefunden, um das 1. Spiel des SV Westfalia Soest im eigenen Stadion zu beobachten. Auch aus Lünen haben sich Fans auf den Weg gemacht, in der Hoffnung auf den ersten Sieg. Der heutige Gastgeber unter Coach Dustin Hamel hatte den positiven Einstieg in die erste Westfalenliga Saison mit einer Niederlage beim TuS Erndtebrück ebenso verpasst, wie der Lüner SV mit der Niederlagen gegen den HSC. So heißt es für beide Kontrahenten: Heute muss ein Sieg her. Der LSV wird von Florian Bartel anstelle des rotgesperrten Axel Schmeing gecoacht. Kapitän „Matze“ Drees sitzt zunächst auf der Bank. In der Anfangsformation sind lediglich zwei Stammspieler aus der letzten Saison zu finden. Da kann das Spielverständnis noch nicht vorhanden sein. Soest hingegen bietet eine durchaus eingespielte Mannschaft auf, die den Schwung als Aufsteiger nutzen will.
Gleich von Anfang an entwickelt sich eine intensive Begegnung, nicht gut aber dafür wild, und ohne Akzente auf Lüner Seite. Die in Rot spielenden Soester legen mit Volldampf los und lassen unseren Löwen in den ersten 10 Minuten kaum Luft zum Atmen. Den überhaupt ersten, konsequent vorgetragenen Lüner Angriff schließt Rene Lindner zur Führung ab. Trotz wütender Angriffe der Hausherren hält die Führung bis zur Halbzeitpause. Diese haben sich beide Teams aufgrund der drückenden Schwüle auch redlich verdient.
Mit dem Wiederanpfiff machte der SV Soest sofort deutlich, dass man nicht gewillt ist, sich mit dem Ergebnis abzufinden. Lawinenartig rollten die Angriffe auf das Lüner Tor. Torwart Alexander Rothkamm riskiert das eine und andere Mal Kopf und Kragen und weiß durch eine gute Leistung zu überzeugen. Der für die zweite Hälfte eingewechselte Kapitän Drees soll wohl etwas Ruhe ins Spiel bringen und neue Impulse setzen. So richtig gelingt dies nicht. Zwangsläufig fällt der von den Soester Zuschauern bejubelte und auch verdiente Ausgleich zum 1 : 1 (54). Doch damit nicht genug. Soest merkt, dass etwas gehen könnte und lässt nicht locker. Der LSV wird tief in die Defensive gedrängt. Entlastungsangriffe Mangelware. Wir agieren in vielen Situationen kopflos und ohne System. So fällt dann auch das 2:1 für den Hausherren (64.). Simon Kötter schnürt damit für Soest seinen Zweierpack. Noch ist genügend Zeit um wenigstens nicht mit leeren Händen nachhause zu fahren. Es entwickelt sich in der Endphase ein erbittertes Spiel, geprägt von vielen Unterbrechungen, was dem Spielfluss nicht gerade zuträglich ist. Sechs gelbe Karten im Spiel für die Heimmannschaft und nur drei auf unsere Seite sprechen Bände. Unsere Elf findet auch nach einigen Auswechslungen kein Rezept, um das Spiel in den Griff zu bekommen. Am Ende haben wir an diesem zweiten Spieltag nichts Zählbares in der Hand, gehen mit einer schmerzlichen Niederlage vom Platz und sind damit Tabellenletzter, ein absoluter Fehlstart in die Saison. Das heißt zwar nach zwei Spieltagen noch gar nichts, aber die Spitze ist schon sechs Punkte enteilt. Eine ernüchternde Feststellung. Am kommende Sonntag ist die SpVgg Horsthausen in der KOCHAN arena zu Gast, Anstoß 15 Uhr.