Nur wenige Fans haben sich heute auf den Weg in die Klein-Arena gemacht. Es besteht wohl wenig Hoffnung, dass unser Team um Trainer Bülent Kara ausgerechnet gegen den Tabellenführer TSG Sprockhövel den Turnaround schafft. Natürlich stirbt die Hoffnung immer zuletzt, doch die Vorzeichen heute sind glasklar. Die TSG schnuppert mit Coach Andrius Blaika am Aufstieg und will sich keinesfalls in die Suppe spucken lassen. Die Defensive ist sattelfest- erst 22 Gegentore – und die Offensive gnadenlos – 51 erzielte Tore. Damit stehen wir heute vor einer fast unlösbaren Aufgabe zumal wir uns auch an die schmerzliche 1:5 Niederlage in der Hinrunde erinnern.
Der Favorit tritt mit einem 9:0 Sieg gegen FC Brünninghausen im Rücken gegen unser Löwenrudel an – die Höhe ist allerdings dem Spieler-Streik des FCB geschuldet. Coach Bülent Kara hat kein leichtes Amt, denn auch heute muss die Mannschaft Mut beweisen. Dass die Rot-Weißen kämpfen können, haben sie bei Wacker Obercastrop bewiesen, auch wenn das Glück fehlte.
Die Begegnung findet auf Kunstrasen statt. Schon die ersten Minuten zeigen, unsere Mannschaft hat mit dem Remis aus dem kuriosen Spiel gegen Wacker Obercastrop Mut geschöpft. Sie kommt sogar zum ersten nennenswerten Abschluss. Doch bereits in der 10 Minute zeigt der Gast sein Gesicht als Spitzenreiter. Ein gelungener Angriff über die rechte Seite mit einer Maßflanke führt zur 1 : 0 Führung (14.) Der LSV zeigt sich keineswegs geschockt und spielt auf Ausgleich. Das ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Die TSG kontert über ihre schnelle Offensive und kreiert zwei Großchancen. Doch es bleibt bis zum Halbzeitpfiff bei der knappen Führung.
Die zweite Hälfte beginnt, wie die erste endete. Der LSV drückt, läuft aber in Konter, die zunächst gut verteidigt werden. Sprockhövel wird aber immer stärker. In der 53. Minute ist es dann soweit. Der Damm bricht. Es steht 2 : 0. Den Löwen fehlt kurz auf diesen Nackenschlag das nötige Quäntchen Glück zum Anschlusstreffer. Ajala Cardoniz scheitert allein vor dem Tor am gegnerischen Keeper. Im Gegenzug erfolgt postwendend die kalte Dusche. Wir sind zu weit aufgerückt und werden ausgekontert. Es steht 3:0 (57.) In der 65. Minute verliert die TSG einen ihrer besten Spieler durch gelb-roten Platzverweis. Sprockhövel zeigt nunmehr, warum sie zurecht an der Tabellenspitze steht. In Unterzahl gelingen den Blauen noch zwei weitere Treffer (69. und 73.)
Am Ende steht eine 5 : 0 Niederlage.
Es ist bitter, denn ein Spruch macht die Runde: Der LSV kann nicht gewinnen. Was in den Köpfen der Spieler nun vor sich geht, kann man sich ausmalen. Für Coch Kara kann es nur heißen: „Männer, jetzt alles oder nichts“. Die dicken Brocken sind passe. Jetzt muss der Blick nur nach vorn gerichtet sein. Es kommen Teams, die sich an uns die Zähne ausbeißen sollten. Der nächste Gegner, SC Westfalia Herne, Tabellenelfter, darf am kommenden Sonntag im Stadion Schwansbell nicht punkten. Abstiegskampf pur. Anstoß 15 Uhr. © rur